LESEPROBE
Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei der
Teil I:Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
Lektion 2: Frieden schließen mit dem blauen Dunst!
Schon 1000-mal probiert? So bleiben Sie rauchfrei!
Lektion 3: Raucher sind keine Menschen zweiter
Klasse!Lektion 4: Die Lüge vom fröhlichen Nichtraucher!
Lektion 5: Die Lüge vom schlanken Nichtraucher!
Lektion 6: Die Lüge, dass Rauchenaufhören ganz
Postfach 13 22, 82413 Murnau a. Staffelsee
Lektion 7: Die Irrfahrten des Odysseus –
Teil II:Hilfreiche Methoden zur Raucherentwöhnung
Karin Schnellbach (S. 12, Rückseite Umschlag),
Zyban & Co. – die Anti-Raucher-Pillen
Porträtfoto Anne Gesthuysen: WDR/B. Fürst-Fastré
Ohrakupunktur: Mit Nadeln gegen die Sucht
Der Inhalt wurde auf 100 % Recyclingpapier gedruckt.
Neue Homöopathie – Heilen mit geometrischen Zeichen
Innerhalb weniger Monate verlor sie ihren Mann, ihre
Rauchen als Symptom: Hilfe durch Familienstellen
Was war passiert? – Sie hatte mit dem Rauchen
aufgehört. So könnte eine Ex-Raucher-Biographie be-
ginnen – mit etwas fi ktionaler Übertreibung, versteht
Nichtraucher bleiben: Praktische Tipps & Tricks!
Gott sei Dank ist das so nicht passiert – aber viel hätte
Im August 2005 habe ich zum dritten oder vierten
Mal mit dem Rauchen aufgehört. Alles kein Problem.
Der Wille ist da, und beim x-ten Aufhören weiß man
ja auch schon, dass nach drei Tagen die schlimmsten
Welche Diät ist eigentlich die richtige?
Danach ist erst einmal alles ganz leicht. Man wacht
morgens fi tter auf, die Haut erholt sich, ist besser
durchblutet. Man wartet darauf, schön zu werden, un-
Das Notfall-Kapitel: „Erste Hilfe“ in schwachen
terstützt das Ganze auch noch mit gesunder Ernäh-
rung, Sport. Kurzum: Besser geht‘s nicht.
Von wegen! Kennen Sie die Auto-Werbung, in der ein
Mann sich nicht erinnert, wo der Tank ist – weil er so
selten tanken muss? Nach einer Woche als Nicht-Rau-
cherin fragte ich mich: Wo ist eigentlich mein WC?
Und schon schlich sich der Gedanke ein: Vielleicht
Die Verdauung lässt zu wünschen übrig, das hebt
die Laune nicht unbedingt. Und allen sportlichen Akti-
vitäten zum Trotz zwickt nach sechs Wochen die Jeans
– und die Waage schreit: drei Kilo mehr.
Panik-Attacke. Vielleicht lieber Raucherin als Voll-
schlanke? NEIN! Also die Diät. Wäre doch gelacht,
wenn man nicht alles gleichzeitig schaffen könnte. Das
schafft man natürlich nicht. Es ist ja auch alles so le-cker plötzlich. Ergo: Man erträgt die Kilos – mit mehr
Nur ist man selbst unerträglich geworden. Wer
glaubt, die Mitmenschen fühlten sich von einem Rau-cher gestört, der hat noch nicht erlebt, wie störend ein Ex-Raucher sein kann.
Gab mir im Job jemand einen wohlmeinenden Rat
– habe ich gemault. Wurde ich gar vorsichtig kritisiert, ging ich wie das HB-Männchen in die Luft vor Wut.
Irgendwann sagten die Kollegen nur noch: Fang
Ich rauche immer noch nicht. Und ein Happy End ist langsam in Sicht. Ich habe kaum noch Aggressions-schübe. Das mit den paar Kilo mehr ignoriere ich standhaft.
Und neulich, da hat jemand zu mir gesagt, ich sähe
Der Wille ist ja da, sonst würden Sie dieses Buch
nicht lesen. Sie werden viele unkonventionelle und nützliche Tipps fi nden. Noch ein Antiraucherbuch! – werden Sie jetzt viel-leicht resigniert denken. Vielleicht haben Sie es sich gar nicht selbst gekauft, sondern als gut gemeinten Ratschlag von entnervten Bekannten oder Verwand-ten geschenkt bekommen. Aber jetzt kommt die fro-he Botschaft: Dieses Buch ist anders! Es wird Sie nicht enttäuschen. Es wird Ihnen nicht erzählen, wie schrecklich schädlich Rauchen ist, und es wird Ihnen auch nicht 250 Gründe oder Merksätze aufl isten, um Ihnen zu beweisen, dass Rauchenaufhören wich-tig sei: Ob Sie mit dem Qualmen aufhören möchten,wissen und entscheiden nur Sie selbst. Ob Sie ohne jegliche Hilfsmittel von einer Sekunde auf die ande-re den Glimmstängel aus der Hand fallen lassen, obSie sich lieber Unterstützung durch Nikotinpfl aster, Akupunktur, Zyban & Co. holen – ganz egal. Das ein-zige, was ab dem Tag X zählt, ist: Nichtraucher blei-ben!
Viele von Ihnen mögen schon einige gescheiterte
Versuche hinter sich haben: 1000-mal probiert –1000-mal ist nichts passiert. Und dabei haben Sie sicher festgestellt: Für eine kurze Zeitspanne aufzuhö-ren ist gar nicht so schwer, Nichtraucher bleiben dage-gen sehr! Und darum dieses Buch. Es soll Sie – und vor allem auch die richtigen Hardcore-Raucher-Junkies un-ter Ihnen – in jeder Hinsicht dabei unterstützen, nach dem Tag X auch ein Nichtraucher zu bleiben – wenn Sie das möchten.
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
Dieses Buch ist wirklich anders, denn ich spreche
Ihnen aus der Seele, ich nehme Sie ernst. Ich muss Ihnen nicht erzählen, wie viel Geld Rauchen kostet, wie viele Euros Sie in den vergangenen Jahren oder Jahr-zehnten quasi aus dem Fenster gequalmt haben. Sie
sind erwachsen und mündig und können selbst ent-scheiden, wofür Sie Ihr Geld ausgeben. Ich muss Ihnen weiterhin nicht auf Hunderten von Seiten darlegen, wie sehr das Rauchen andere belästigt, oder welche
Die Wahrheit über Rauchen
Krankheiten es eventuell begünstigt – Sie sind Exper-
und Nichtrauchen
te und wissen bereits alles darüber. Ich will Sie auch nicht mit möglichen psychologischen Gründen quälen, warum denn gerade Sie rauchen, denn all das kennen Sie vielleicht schon – aber es hat Ihnen bisher nichts genützt: Denn ob Stress-, Diät- oder Protestraucher, Aufhören fällt jedem gleichermaßen schwer.
über die Dinge, die Sie viel-leicht wussten, aber bis jetzt nie laut in der Öffentlichkeit zu sagen gewagt haben. Viel-leicht trauen Sie es sich nicht einmal zu denken, denn der Gedanke ist scheinbar revolu-tionär: Ich rauche gerne!
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
Egal, ob Sie bereits zu der Spezies der Nichtraucher gehören oder noch auf der anderen Seite der Raucher-front stehen, wir sollten uns alle eingestehen, dass wir gerne rauchen! Meiner Meinung nach ist dies eines der größten Geheimnisse auf dem Königsweg zum Ex-Raucher. Heißt es nicht: Liebe deine Feinde?
Die Zigarette ist in den Medien und bei den meis-
ten Nichtrauchern inzwischen zum Volksfeind Nr. 1 mutiert. Doch ein Geheimgesetz in diesem Universum lautet: Das, was man hasst, kriegt man gar nicht so leicht los.
Was wir nicht mögen oder wovor wir Angst haben,
klebt an uns dran wie Superkleber. So sehr wir auch versuchen, es abzuschütteln und loszuwerden – schwupp, da ist der Feind mit neuer Macht wieder da, und wir rauchen nach jedem misslungenen Aufhörver-such vielleicht sogar mehr noch als je zuvor. Das ist der berühmt-berüchtigte Jojo-Effekt, den die Übergewich-tigen nur allzu gut kennen, wenn sie kurz nach einer Diät mehr Pfunde auf die Waage bringen als zu jedem früheren Zeitpunkt: Kein Wunder, denn bevor wir etwas gehen lassen, sollten wir uns damit aussöhnen. Dann schmilzt der Klebstoff. Dann kehrt Friede ein. Das schafft Lockerheit, Freude und Losgelöstheit und Altes darf aus unserem Leben verschwinden. Also, gestehen wir uns alle, egal ob Raucher oder frischgebackener Nichtraucher, ein: Wir rauchen gerne! Ja, wir lieben es sogar! Wir genießen es, wenn wir den Qualm unserer
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
einzigen Lieblingszigarettenmarke tief in unsere Lun-
genfl ügel hinunterziehen. Wir mögen den Geruch von
frischem Tabak, wenn wir hastig eine neue Zigaretten-schachtel aufreißen. und wir gehen meilenweit, auch
Ja, wir rauchen gerne. Aber das ist noch lange nicht
nachts zur nächsten Tankstelle, für ein Rendezvous
alles, was wir an Sympathie für unser so genanntes
Laster übrig haben. Mehr noch, vielleicht lieben wir es.
Nein – dieses Buch wird nicht von der Zigaretten-
Denn war es nicht die Zigarette, die in unserer größ-
lobby fi nanziert, wie Sie jetzt vielleicht denken mögen.
ten Not für uns da war, damals, als wir uns scheiden
Ich will Ihnen lediglich andere Standpunkte frei von
ließen, als unser Hund, Kind, unsere Oma erkrankten,
eingefahrenen Denkrichtungen und Konzepten aufzei-
damals, als die Firma den Bach hinunterging oder wir
gen, die es Ihnen leichter machen sollen, sich bald und
arbeitslos wurden? Wir alle kennen sie: die Lebenskri-
dauerhaft von den Glimmstängeln zu verabschieden.
se. Bei jedem Menschen sieht sie anders aus. Hätten Sie die Probleme Ihres Nachbarn, könnten Sie diese vielleicht lächelnd in kurzer Zeit vom Tisch fegen und würden sich fragen, warum dieser Mensch überhaupt so viel Aufhebens darum gemacht hat, und warum ihn dieses Problemchen in eine so große Krise gestürzt hat. Aber dies ist eben das markanteste Erkennungs-zeichen einer wirklichen Krise: Sie trifft jeden an sei-nem wundesten Punkt.
Gehen wir noch einen Schritt weiter. In der dunkels-
ten Zeit Ihres Lebens war sie da, Ihr einziger treuer Freund in der Not, die Zigarette. Und jetzt möchte Ih-nen die ganze Welt da draußen Glauben machen, dass die Zigarette in jeder Hinsicht das Schlechteste vom Schlechten ist. Sozusagen die Ausgeburt des Bösen, der Buhmann der Nation, Wurzel allen Übels. Und die Gedanken der armen Raucher springen hin und her wie orientierungslose Ping-Pong-Bälle. Kein Wunder, dass man da keinen ruhigen Standpunkt zum dauerhaften
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
Smoke-Cancelling fi ndet. Doch gemeinsam werden wir
diesen Punkt, diesen ruhenden Pol fi nden, indem wir Frieden schließen: Ehre, wem Ehre gebührt!
Es gab Zeiten, da warst du der einzige Freund, der
Anerkennen Sie, dass neben den Zehntausenden
für mich da war. Tag und Nacht, wann immer ich dich
von „unsinnigen Zigaretten“, die Sie verqualmt haben,
gebraucht habe, warst du da, nur für mich allein, nie
viele dabei waren, die Ihnen tatsächlich in einer emo-
hast du mich im Stich gelassen. Du hast dich nie
tionalen Not geholfen haben. Und das tun Zigaretten
beklagt oder beschwert, du bist mir immer treu zur
zweifelsohne, schließlich freuen sich bei jedem Zug
Seite gestanden bzw. zwischen den Fingern oder den
Ihre Nikotinrezeptoren im Gehirn so, dass sie Ihren
Lippen gehangen. Du hast mir so viele Momente der
Organismus gleich mit jeder Menge Glückshormonen
Entspannung verschafft, auch wenn ich das Qual-men dann immer übertrieben habe, so dass es mir
Jeder Mensch ist anders und durchlebt andere
körperlich schlecht ging und die Entspannung dahin
Krisensituationen, aber eines ist gewiss: Es gab Situ-
war. Durch die größten Krisen hast du mich begleitet.
ationen, in denen Sie tatsächlich einen Profi t durchs
Und die schönsten Momente – weißt du noch, beim
Qualmen erlebt haben. Und jetzt ist es an der Zeit, dies
Cappuccinotrinken an der kleinen Strandbar in Italien – haben wir beide miteinander erlebt. Oh, wie habe
Vielleicht genügt es, gedanklich diesen Frieden zu
ich das genossen! Oder die Zigarette danach. Für all
schließen. Manche von Ihnen mögen diesen Abschied
das danke ich dir, du treuer Freund! Und jetzt, wo ich
von der Zigarette vielleicht auch noch tiefer verankern
die größten Krisen und den schlimmsten Stress hin-
wollen. Zum Beispiel, indem Sie einen liebevollen Ab-
ter mich gebracht habe, habe ich das Gefühl, dass
schiedsbrief schreiben, ein Ritual vollziehen oder ein
ich meinen Weg alleine weitergehen kann. Ich fühle
Liebeslied komponieren. Als Muster habe ich für Sie
mich gut, gestärkt und ruhig, in diesem Moment, wo ich Abschied von dir nehme. Als guter Freund will ich dich gehen lassen und in Erinnerung behalten. Und ich freue mich auf meine Zukunft, denn ich weiß: Wenn etwas Altes geht oder ausgedient hat, wird dadurch neuer Raum geschaffen, damit Neues in mein Leben kommen kann.
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
LEKTION 3: Raucher sindkeine Menschen zweiter Klasse!
Sobald Sie sich mit dem Rauchen ausgesöhnt haben,
Nikotinsucht, Alkoholismus, Medikamentenabhän-gig-
kommt der nächste Schritt: Söhnen Sie sich mit sich
keit, Heroinabhängigkeit, Kokainsucht, Abhängigkeit
selbst aus! Anerkennen Sie, dass Sie nicht nur ein
von Haschisch, Designerdrogen, LSD oder Schnüf-
unbewusster Suchtbolzen und Luftverpester sind
felstoffen. Diesen Arten von stoffgebundenen Sucht-formen stehen Süchte gegenüber, die auf bestimmten
– selbst wenn andere Sie so betiteln mögen. Sicherlich
Verhaltensweisen und der Stimulation „körpereigener
ist Rücksichtnahme angesagt, und natürlich wollen
Drogen“ beruhen: Arbeitssucht, Beziehungssucht,
auch Sie niemanden einqualmen, der den blauen
Esssüchte, Fernseh- und Computersucht, Kaufsucht,
Dunst nicht riechen mag. Doch in vielen Fällen geht
Sexsucht, Spielsucht und andere Suchtformen mehr.
die Kritiksucht und die damit einhergehende soziale
Schätzungen gehen davon aus, dass es etwa 12
Diskriminierung unserer lieben Regierung und unserer
bis 15 Millionen süchtige Raucher in Deutschland gibt,
lieben Mitmenschen entschieden zu weit. Eine Nach-
etwa 1,5 bis 2 Millionen Alkoholabhängige, 800.000
richt aus Schweden, die uns im März 2003 ereilte,
Medikamentenabhängige und etwa 200.000 bis
setzt da noch mal eins drauf: Kinder von Rauchern, de-
300.000 Abhängige von illegalen Drogen wie Heroin
ren Eltern nachweislich nur auf dem Balkon rauchen,
und Kokain und ebenso viele Abhängige von Canna-
hätten in ihrem Organismus doppelt so viel Nikotin
wie Kinder von Nichtrauchern. Man glaubt, dass das
Hinsichtlich der so genannten „Verhaltenssüchte“ existieren kaum verlässliche Daten: Die Arbeitssucht
Nikotin von den Kleidern der Eltern auf den Organis-
scheint am weitesten verbreitet zu sein, mehrere
mus der Kinder übertragen würde. Das mag ja sein
10.000 Menschen in Deutschland scheinen auch
– noch härter treiben es die südafrikanischen Rauch-
unter Kauf- oder Spielsucht zu leiden. Bei Sex- und
gegner. Mit Lob von der Weltgesundheitsorganisation
Beziehungssucht ist die Dunkelziffer verständlicher-
(WHO) hat die Regierung in Johannisburg ihre Gesetze
jetzt erneut verschärft, die die Raucher am liebsten
Auszug aus: Ruppert, Franz (2003), Skriptum: Sucht
unter Quarantäne stellen würden. Wer beim Rauchen
und Drogenabhängigkeit. Der Versuch, unkontrollierbare
in öffentlichen Gebäuden erwischt wird, muss mit
Gefühle in den Griff zu bekommen; Katholische Stiftungs-
knapp 2.000 Rand (rund 230 Euro) Strafe rechnen.
Das Gleiche zahlen Restaurantbesitzer, die ihre Gäste unbeirrt qualmen lassen. „Wiederholungstäter“ sollen
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
mit der horrenden Summe von 100.000 Rand (rund
was ihnen zwischen die Finger kommt. Oder die Kauf-
13.200 Euro) bestraft werden! Wer es dennoch nicht
süchtigen, die nur glücklich sind, wenn sie mit einem
lassen will, für den stehen zum Beispiel in Flughafen-
neuen Fummel oder einer futuristischen technischen
Restaurants gläserne Kabinen zur Verfügung. Auch
Spielerei heimkommen. Oder aber die PC-Süchtigen,
an spanischen Flughäfen kann man die Raucher wie
die Tag und Nacht wie wild auf ihre Tastatur einhäm-
Aussätzige beobachten, wenn sie an den eigens dafür
mern; die Fernsehsüchtigen, die jede Nacht durchzap-
vorgesehenen Raucherpoints hinter der blauen Linie
pen; Alkoholiker, Pickelausdrücker, Drogenabhängige,
entnervt und peinlich berührt die letzte Kippe vor dem
Sexsüchtige, Sportsüchtige, Spielsüchtige.
Flug rauchen. Möchten Sie Mitarbeiter bei der WHO, der World Health Organisation, werden? Dann müssen
Sie sind also nicht allein mit Ihrer Sucht, das Problem
Sie sofort Nichtraucher werden, denn neuesten Infor-
ist nur, dass man Ihre Sucht auf den ersten Blick er-
mationen zufolge werden Raucher ab diesem Jahr dort
kennt und dass der blaue Dunst Ihre Mitmenschen
belästigen kann. Hätten Sie eine andere Sucht – sie
Und trotz aller sozialer Missbilligungen: Ziehen Sie
würde womöglich niemandem auffallen, niemand wür-
sich nicht jede Hiobsbotschaft vom schlechten Men-
de sich daran stören, ja vielleicht würde sie in unserer
schen rein. Sie sind nicht besser oder schlechter als
Gesellschaft sogar als völlig normal und ehrenwert
jeder andere Mensch auch – nur: Ihnen sieht man Ihr
angesehen werden, etwa wenn Sie exzessiver Sportler
„Laster“ an. Und das unterscheidet Sie von denen,
wären, der jeden Tag trainiert. Doch sehen Sie mal:
die mit dem Finger auf Sie zeigen und Sie sogar man-
Sport mag zwar gemeinhin als „gesünder“ als Rau-
cherorts auf offener Straße als Raucher beschimpfen.
chen gelten, doch der Hochleistungssportler macht
Machen Sie es wie Carrie Bradshow in „Sex in the
nichts anderes als Sie: Er hat die gleichen Sehn-Süchte
City“, die von einem vorübergehenden Passanten be-
wie Sie nach den fröhlich-munteren Glückshormonen,
schimpft wurde, als sie auf ihrem Hotelzimmerbalkon
die sein Gehirn beim Sport über seinen gestählten
eine Zigarette qualmte: Wehren Sie sich! Machen Sie
dem unliebsamen Mitbürger klar, dass Sie nicht rau-
Raucher sind keine Menschen zweiter Klasse! Und
chen, weil Sie Ihre Mitmenschen ärgern oder vergiften
wenn sich andere auf einen Sockel stellen und mit
wollen, sondern weil Sie suchtkrank sind! Und das sind
dem Finger auf Sie zeigen, dann wissen Sie ab jetzt:
ganz viele Menschen – eben nicht nur Raucher. Sehen
Wir sind alle eins. Wir kochen alle mit dem gleichen
Sie sich doch einmal in Ihrer nächsten Umgebung um:
Wasser und keiner sollte sich über den anderen erhe-
Da gibt es Übergewichtige, die alles in sich rein futtern,
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
TEIL I: Die Wahrheit über Rauchen und Nichtrauchen
Ihrem Rücken mit, und vielleicht kommen ganz unvor-
hergesehen noch neue Lasten hinzu. Und wird die Last zu schwer, ist man ganz nah dran, sich sofort wieder
Warum nur ist die Rückfallquote so hoch, wenn uns
doch alle Bücher und Experten weismachen wollen,
Wenn Sie die Wahrheit kennen, gibt es in der
dass wir als frischgebackene Ex-Raucher von einem
„Zeit danach“ keine bösen Überraschungen für Sie.
Glückstaumel in den nächsten fallen? Statistiken be-
Die Wahrheit ist, dass Sie weiterhin Ihre emotionalen
legen, dass es nur etwa 20 % der Raucher nach einem
Probleme haben werden und bearbeiten müssen; sie
Aufhörversuch schaffen, auch nach einem Jahr noch
lösen sich nicht einfach in Luft auf, nur weil Sie urplötz-
zur Nichtraucherliga zu gehören. Ich sage Ihnen war-
lich Nichtraucher geworden sind! Daher sollten Sie sich
um: Weil man Sie anlügt. Ihre Motivation soll geweckt
sicherheitshalber schon vor dem Rauchenaufhören in-
werden, wenn man Ihnen vorgaukelt, wie toll und fröh-
dividuelle Möglichkeiten zur Problembewältigung und
lich Sie sich als Nichtraucher fühlen werden. Doch was
zum Stressabbau überlegen. Mehr darüber erfahren
passiert, wenn das nicht der Fall ist? Was passiert,
Sie im II. und III. Teil dieses Buches, in denen ich Ihnen
wenn Sie in Ihrem Leben mit neuen Problemen kon-
gerne Ideen, Anregungen und Tipps für die praktische
frontiert werden? Der Griff zurück zum Glimmstängel
Unterstützung sowohl fürs Aufhören als auch für „die
Natürlich werden Sie als Nichtraucher aber auch
Doch zuvor wollen wir der Wahrheit noch einen
die prophezeihten Glücksgefühle empfi nden: Sie kön-
Schritt näher kommen und einen Blick auf die Lüge
nen wieder frei durchatmen, die Haut wird schöner, Sie
vom „schlanken Nichtraucher“ werfen.
fühlen sich jünger und gesünder und Ihre Geschmacks-nerven sind wie neu. Sie können sich wieder frei bewe-gen und jetzt endlich den ersehnten Langstreckenfl ug buchen, von dem Sie schon so lange geträumt haben, aber nicht wussten, wie Sie die zahlreichen Stunden ohne Glimmstängel überleben hätten können. Viele Er-folgserlebnisse werden sich einstellen, doch: Sie wer-
Möchten Sie weiterlesen? Unser Buch erhalten Sie bei Ihrem Buchhändler erlags: www.mankau-verlag.de.
den nicht zu einem ganz neuen Menschen! Sie werden
oder im Webshop des Mankau V
nicht neu geboren, nur weil Sie jetzt Nichtraucher sind! Sie schleppen Ihre Problempäckchen nach wie vor auf
Antihypertensives Item 1. Gynecomastia, hyperkalemia, and menstrual abnormalities are2. Diuretics which may result in hyperkalemia when used in a patientreceiving potassium supplementation include:3. Metabolic alkalosis may be a complication of the administration of:4. Beta blockers which are relatively cardioselective include:5. Reflex tachycardia is not likely to occur during therapy wit
BIBLIOTECA DE LA UNIVERSIDAD PONTIFICIA DE MÉXICO I. NATURALEZA Y FINALIDAD 1. La Biblioteca UPM ocupa, por propia naturaleza, un lugar central en la vida universitaria, pues de ella depende el estudio, la in-vestigación y la docencia. Constituye, por tanto, un servicio de apoyo indisspensable para toda la comunidad universitaria; 2. Comprende todos los fondos bibliográficos, h