Z A H N A R Z T P R A X I SDR. KLAUS KIRSCHT
e .d t h c s ir k - Interview: Dr. Dr. Bonorden “11 Fragen” zur Implantologie 1. Herr Dr. Bonorden, Sie sind spezialisiert auf Implantate. Seit wann ist die Implantologie fester Bestandteil bei der Versorgung Ihrer Patienten ?
Seit Eröffnung unserer PraxisKlinik im Jahre 1988. Ich habe natürlich schon vorher im Rahmen meiner Facharztausbildung zum Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgen Kontakt mit dem Thema „Implantologie“ gehabt. Erstmalig konnte ich im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz in den Jahren 1982-1984 implantologische Gehversuche mit sog. Straumann Extensionsimplantaten der Typen C, K und H am Patienten machen. Seit dieser Zeit arbeite ich ohne Unterbrechung mit Straumann Implantaten und bin dem System , seinen evolutorischen Fortschritten und der
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Versorgungsweise treu geblieben. Ich habe den Hersteller nicht gewechselt, wie viele andere
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seriöse Implantologen auch. Wie Sie wissen, werden allein in Deutschland Dentalimplantate von über 250 Herstellern angeboten. Viele dieser Hersteller ahmen die Produkte der 3-4 größten Hersteller nach, sofern diese patentrechtlich nicht geschützt sind, um mit preiswerten „Offerten“ in den Markt zu drängen. Die wissenschaftliche und technische Innovation und Evolution und mithin die Qualität wird allerdings im Wesentlichen von den wenigen weltmarktbeherrschenden Firmen getragen, die diesen Aufwand natürlich im Preis ihrer Produkte abbilden müssen. Ich bin darüber hinaus der Forschung und Lehre des ITI (International Team for Implantology( http://www.iti.ch/) als Fellow eng verbunden. PRAXIS: Hohe Straße 100 44139 Dortmund 2. Jeder, der an Implantate denkt, hält es für die letzte Option, einen hochwertigen Zahnersatz zu bekommen. Wann und für wen ist ein Implantat ein gute Möglichkeit?
In der Bevölkerung ist die Meinung weit verbreitet, dass Zahnimplantate erst dann zum Einsatz kommen sollten, wenn der Zahnarzt nicht mehr weiter kommt. Auch viele zahnärztliche Kollegen verfolgen immer noch dieses Konzept und reizen die konventionelle Prothetik in allen ihren bewährten Nuancen und Möglichkeiten bis zur Neige aus. Wenn dann zu guter letzt die Vollprothesen mangels Knochen und Abstützung gar nicht mehr halten wollen und spontan herausfallen, wird als ultima ratio die Überweisung zum Kieferchirurgen ausgestellt. Man sollte bei diesem Konzept allerdings bedenken, dass für den Patienten dann häufig eine Situation eingetreten ist, die sich mit Implantaten alleine auf einfachem Wege nicht mehr bewältigen lässt! Jedes Implantat benötigt an der Stelle, wo es im Kiefer verankert werden soll, gesunden Knochen in ausreichender Menge; wenn der Knochen abgebaut ist und fehlt, muß der Kieferchirurg ihn erst auf mehr oder weniger aufwendigem operativen Weg dorthin bringen verpflanzen, wo er später den Implantaten als verankerndes Fundament dienen soll. Diese (Knochen-) vorbereitenden Operationen sind nicht selten aufwändig, belasten den Patienten körperlich, beanspruchen Monate bis zu Einheilung des verpflanzten Knochens und treiben natürlich die Kosten nicht unwesentlich in die Höhe.
Auf der anderen Seite besteht die Idealvorstellung des Implantologen in einer Situation, wo dem Patienten unmittelbar mit einem Implantat geholfen werden kann; bei zeitlich richtiger Indikationsstellung kann ein nicht mehr erhaltungswürdiger Zahn so schonend entfernt werden, dass sein Knochenbett vollständig erhalten bleibt. In dieses nunmehr leere Knochenfach kann der erfahrene Kieferchirurg in der gleichen operativen Sitzung ein Zahnimplantat einsetzen, ohne Knochen verpflanzen zu müssen. Es versteht sich von selbst, dass ein derartiges Vorgehen dem Patienten den maximalen Komfort bietet, vergleichsweise sehr preisgünstig und schnell ist und es
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häufig zulässt, den Zahnverlust weitgehend identisch zu rekonstruieren.
In der Praxis kann man dieses idealisierte Vorgehen natürlich nicht jedem Patienten versprechen;
im Einzelfall muß der Zahnarzt individuell entscheiden, was für den Patienten das beste ist, wobei
die sehr hohe implantologische Therapiesicherheit in der Hand des erfahrenen Implantologen
zunehmend mehr für implantatgestützte Lösungen zum rechten Zeitpunkt spricht. 3. Gibt es besondere Einschränkungen für Implantate?
Natürlich gibt es Sonderfälle. Die Mehrzahl der heutigen modernen Zahnimplantate bestehen aus hochreinem Titan mit einer speziellen Oberfläche aus Titanoxid. Man muß wissen, dass Titanoxid eine äußerst stabile, extrem reaktionsarme chemische Verbindung ist, die mit kaum einem anderen anorganischen Stoff Verbindungen eingeht; Patienten fragen häufig, ob Implantate abgestoßen werden können. Den Begriff “Abstoßen” muß man medizinisch differenzieren: Wir kennen bis heute
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im medizinischen Schrifttum keine einzige, eindeutig und zweifelsfrei nachgewiesene allergologisch
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immunologisch verursachte Abstoßungsreaktion des menschlichen Körpers gegen das Metall Titanoxid. Titan wird seit 50 bis 60 Jahren tonnenweise in den menschlichen Körper implantiert, sei es als Hüft- oder Kniegelenk, als Herzklappe, als Gefäßprothese oder als Zahnimplantat. Es gibt in der Medizin eine Vielzahl von Befunden aus Langzeituntersuchungen über das Verhalten von Titan im menschlichen Körper. Dort sind im Ergebnis allergisch bedingte Abstoßungsreaktionen bislang nicht bekannt. Titan heilt im menschlichen Knochen ein. Es gibt auf der anderen Seite natürlich auch Komplikationen, durch die ein Implantat nach der Operation nicht richtig einheilt; zu denken ist in diesem Zusammenhang zunächst an technische
Fehler unerfahrener Operateure und an die sog. Frühbelastung eines Implantates durch
Provisorien. Jedes frisch gesetzte Implantat benötigt einige Wochen für die Einheilung im Knochen;
in dieser Einheilphase ist das Implantat höchst empfindlich gegenüber Erschütterungen und Belastungen, die z. B. durch provisorischen Zahnersatz ausgeübt werden können. Werden vor der abgeschlossenen Einheilung des Implantates im Knochen Kaukräfte via Provisorium über das Implantat in das Knochenbett eingeleitet, dann werden dort die komplexen biologischen Vorgänge bei der Einheilung oft so nachhaltig gestört, dass das Implantat nicht einheilen kann, locker wird und herausgenommen werden muß. (Frühverluste) Es kommt aber auch vor, dass eingeheilte Implantate nach Monaten oder Jahren guter Funktion locker werden und herausfallen oder herausgenommen werden müssen. (Spätverluste) Hier muß man in erster Linie an Pflegedefizite seitens des Patienten denken; wenn ein Patient seine Implantate nicht richtig und effektiv putzt, kann es durch Zahnstein- und Konkrementanlagerung an den Implantaten zu bakteriell verursachten Entzündungen kommen. Durch diese Entzündungen löst sich der Knochen, der mit dem Implantat verwachsen war, wieder auf, sodaß das Implantat locker wird; es erleidet das gleiche Schicksal, das auch einem natürlichen Zahn widerfährt, wenn er nicht geputzt wird. Irgendwann entzündet er sich und fällt heraus. Patienten mit schwerwiegenden allgemeinmedizinischen Erkrankungen (Tumoren, Zst. nach Bestrahlung wegen Tumorerkrankung, Chemotherapie, Stoffwechselstörungen, Blutungsneigungen etc.) bedürfen vor der Indikationsstellung zu einer Implantatversorgung einer sorgfältigen interdisziplinären Begutachtung (Allgemeinmediziner, Facharzt, Zahnarzt, Kieferchirurg).
Immer häufiger werden heute vom Orthopäden und/oder Rheumatologen bei Patienten Diagnosen aus dem Formenkreis der Osteoporose gestellt und medikamentös mit. sog BISPHOSPHONATEN (Fosamax®, Alendron-HEXAL®, Tevanate®, Bonefos®, Clodron®, Ostac®, Diphos®, Etidronat®, Bonviva®, Pamifos®, Actonel®, Zometa®, Skelid® und andere) behandelt. Diese Medikamente scheinen den Knochenstoffwechsel nachhaltig zu verändern und führen dazu, dass die Heilungsbereitsschaft bei Knochenwunden herabgesetzt wird. Massive Knochennekrosen nach Implantationen in Kieferknochen sind bekannt geworden bei Patienten, die mit Bisphosphonaten behandelt wurden.
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e .d t h c s ir k 4. Bei einer Implantation denken die meisten an einen sehr langen Leidensweg. Wie läuft eine typische Implantation ab? Zeitrahmen und Nachbehandlung.
Die operative Maßnahme der Implantation selbst ist für den Patienten in der Regel nicht mehr
belastend, als eine einfache Zahnentfernung und kann in der Regel unter örtlicher Schmerzausschaltung (Lokalanästhesie) durchgeführt werden. Bei sehr empfindlichen und/oder ängstlichen Patienten bieten sich anästhesiologische Therapieformen (Schlafspritze/ambulante Vollnarkose) an, damit der Eingriff für den Patienten erträglich gestaltet werden kann. Die Operation dauert je nach Anzahl der zu inserierenden Implantate, Kunstfertigkeit und Erfahrung des Implanteurs, sowie Qualität der Vorausplanung der operativen Maßnahme (z. B. Schablonentechnik, minimal invasive OP-Technik (MIOP), 3-D Diagnostik und ROBODENT® Verfahren zur navigierten, computerunterstützten Implantation) zwischen 10 Minuten und ca. einer Stunde. (in Ausnahmefällen auch länger) Die postoperativen Schmerzen nach Abklingen der Betäubung halten sich in Grenzen und können
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im Bedarfsfall durch Auflage von Kühlkissen und leichten Schmerzmitteln gut gemeistert werden;
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das Kühlen wirkt sich darüber hinaus sehr positiv gegen mögliche Weichteilschwellungen aus. Sofern die Wunde mit Nähten verschlossen worden ist, können diese nach 8-10 Tagen entfernt werden; jetzt hat der Patient die unmittelbaren Unannehmlichkeiten in Zusammenhang mit einer einfachen Implantation hinter sich. Gehen wir nun zunächst von der Idealsituation aus, dass eine Zahnlücke mit einem Implantat versorgt werden soll, die gesunden Knochen in guter Qualität und ausreichender Menge aufweist:Befindet sich diese Lücke im Unterkiefer und tritt keine Wundheilungsstörung oder andersartige Komplikation ein, dann dauert es 6-8 Wochen, bis das Implantat knöchern eingeheilt ist und
prothetisch versorgt werden kann; im Oberkiefer benötig das Implantat bei gleichen
Rahmenbedingungen die doppelte Zeitspanne bis zur Einheilung, also ca. 3 Monate; diese
Zeitzugabe ist durch die natürlicherweise porösere, weniger belastbare Knochenstruktur im Oberkiefer begründet. Bei Verwendung von Implantaten mit höchstmoderner Oberflächentechnologie (z. B. Straumann®, SLActive®-Implantate) lassen sich die minimalen Einheilzeiten weiter verkürzen, weil diese speziell behandelten Titanoberflächen schnelleren Kontakt mit dem menschlichen Knochen aufnehmen können. Nicht immer findet der Operateur jedoch ideale anatomische Verhältnisse am Implantationsort vor. Ist an der Stelle der vorgesehenen Implantateinpflanzung der Knochen abgebaut (atrophiert), erkrankt oder von minderer Qualität (z. B. durch wiederholte Voroperationen am gleichen OrtWSR-), dann muß der Operateur zuerst den fehlenden Knochen aufbauen, der dann später als belastbares Implantatlager dienen soll. Operativer Knochenaufbau kann bei kleinen Ersatzvolumina mit sogenannten Knochenersatzmaterialien (synthetischen oder bovinen Ursprungs) erfolgen, bei größeren Ersatzmengen aber mit körpereigenem Knochen (Goldstandard). Diesen Knochen kann man aus dem Kiefer (unterschiedliche Spenderareale), aus der Rippe oder dem Beckenkamm entnehmen, je nachdem, wie viel Knochen vor der Implantation wiederhergestellt werden muß. In jedem Falle verlängert sich die Gesamtbehandlungszeit um die Einheilzeit des verpflanzten Knochens, im Mittel um ein halbes Jahr (6 Monate) . Nach umfangreichen operativen Knochenaufbauten ist die postoperative Phase (1-2 Wochen) durch die Nebenwirkungen der Operation (Wundschmerzen, Weichteilschwellungen, eingeschränkte Nahrungsaufnahme flüssige/weiche Kost) belastend; viele Patienten sind je nach Ihrer beruflichen Inanspruchnahme dann für diese Zeit arbeitsunfähig oder zumindestens eingeschränkt einsatzfähig. Nicht immer können unmittelbar nach der Implantation Provisorien eingesetzt werden, um das ästhetische Manko einer Zahnlücke (Zahnlosigkeit bei Totalprothesenträgern) auszugleichen. Es muß sicher vermieden werden, dass das (die) frisch gesetzte(n) Implantat(e) durch das Provisorium in der Einheilphase geschädigt wird (werden). Manchmal ist es sinnvoll, zusätzlich zu den definitiven Implantaten sog. Interimsimplantate (provisorische Implantate) einzupflanzen, die den Zweck verfolgen, das Provisorium zu befestigen und die definitiven Implantate zu schützen;
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nach der Einheilung der definitiven Implantate werden die Interimsimplantate wieder entfernt. Die
konkrete Planung zu diesem Thema ist jedoch immer individuell für den Patienten zu erstellen. 5. Es gibt verschiedene Hersteller und Systeme. Muss der Patient darüber mehr wissen und sich bewusst für ein System entscheiden? Oder sind die Systeme miteinander kombinierbar oder sogar genormt?
Nein, wie immer auf einem neuen, expandierenden, freien Markt ist es so, dass es viele Implantat-Systeme gibt, die miteinander konkurrieren. Die Systeme sind in der Regel untereinander nicht kompatibel. Nicht zuletzt aus Überlegungen der Garantiegewährung für Systemteile sollte der Patient darauf achten, dass der Implanteur Bauteile eines bewährten Implantatsystem verwendet. Dies gilt sowohl für die chirurgische Phase, als auch für die prothetische Versorgung des eingeheilten Implantates. In Deutschland werden z. Zt. über 150 Zahn- Implantatsysteme
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angeboten. Der Implantat Weltmarkt wird jedoch von nur 3-4 international operierenden
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Implantatherstellern dominiert, die nicht nur Markt- sondern auch Technologieführer sind. Es versteht sich von selbst, dass die Produkte dieser Firmen mit einem immensen personellen, finanziellen und technologisch/wissenschaftlichen Aufwand kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert werden, ein Umstand, den manch ein Mitbewerber vermissen lässt. Ihr Zahnarzt/Implanteur berät Sie bei der Auswahl des für Sie geeigneten Implantatsystems. 6. Muss ich mir als Patient Gedanken darüber machen, im Urlaub oder generell im Ausland für andere Kollegen “inkompatibel” zu werden? Könnte ich im Krankheitsfall ohne Hilfe dastehen? Wie verbreitet sind Implantate?
Bei einem Implantat eines der führenden Hersteller, die weltweit vertreten Außenstellen und Dependancen unterhalten, haben Sie natürlich große Chancen, einen Zahnarzt zu finden, der mit dem System vertraut ist und das notwendige Werkzeug bereit hält, um Ihnen weiterzuhelfen. Bei weniger verbreiteten Systemen kann es durchaus sinnvoll sein, dass Sie zu Hause über Ihren Zahnarzt das ein oder andere Hilfsmittel (Schraubenschlüssel) rechtzeitig besorgen und im Reisegepäck mitführen. 7. Welchen Preisrahmen stellt ein Implantat dar?
Jede Implantatarbeit stellt eine höchst individuelle zahnärztliche Versorgung dar, sodaß es schwerfällt, klar definierte, für jeden Patienten gleichermaßen gültige Preise anzugeben. Um Ihnen eine Orientierung zu geben, kann man eine implantologische Versorgung in drei Abschnitte gliedern, und zwar
die zahnärztlichen Aufgaben und Verrichtungen im Zusammenhang mit der prothetischen Versorgung des Implantates und schließlich
die zahntechnische Herstellung des Werkstückes.
Bezogen auf eine zahntechnische Arbeit mittlerer Qualität sind bei einem Implantat
ca. 1.500,00 € für Abschnitt 1,ca. 370,00 € für Abschnitt 2 undca. 590,00 € für Abschnitt 3 anzusetzen , in der Summe also ca. 2.460,00 € .
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Der Preisrahmen für eine große Arbeit (z. B. festsitzende Brücke im vormals zahnlosen Oberkiefer
auf 8 Implantaten) könnte folgendermaßen aussehen:
ca. 3.400,00 € für Abschnitt 2 undca. 8.000,00 € für Abschnitte 3 , in der Summe schon beachtliche 16.000,00 € .
Wenn operative Knochenaufbauten vor der Implantation erforderlich sind, so ist hierfür je nach Umfang und ambulanter oder stationärer Therapie ein Preisaufschlag zwischen ca. 800,00 € und ca. 6.000,00 € hinzuzurechnen.
Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich z. Zt. nur an Abschnitt Nr. 2 und 3 mit einem festen Geldbetrag (sog. „Festzuschuß“), den der Zahnarzt für Sie bei der Krankenkasse beantragen muß. Die chirurgischen Aufwendungen werden Ihnen vom Operateur/Zahnarzt grundsätzlich nach
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Maßgabe der jeweils gültigen gesetzlichen Gebührenordnungen (GOÄ und GOZ) privat in Rechnung
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gestellt. Natürlich können Sie als gesetzlich versicherter Patient nach eigenem Gutdünken private Zusatzversicherungen abschließen, die dann je nach Versicherungskontrakt implantologische Versorgungen als Ganzes finanziell unterstützen.
In jedem Falle sollten Sie von Ihrem Behandler (Chirurg, Zahnarzt/Zahntechniker) einen konkreten, individuellen und möglichst genauen schriftlichen Kostenvoranschlag vor Beginn der Behandlung erbitten. Der Kostenvoranschlag wird i. d. R. mit ca. 100,00 € in Rechnung gestellt (Positionen GOZ
003 und 900 x 2,3), wobei diese Summe ganz oder teilweise wieder zurückerstattet wird, wenn die
vorgeschlagene Behandlung durchgeführt wird. 8. Gibt es Überlegungen und Konzepte, beim Positionieren von Implantaten bestimmte Vorgehensweisen zu beachten. Zum Beispiel Positionen für einen späteren “Brückenschlag” oder benötigt man für jeden Zahnersatz ein Implantat?
Man sollte keineswegs davon ausgehen, dass jeder fehlende Zahn zwingend und immer durch ein Implantat ersetzt werden muß, dass also die Anzahl der fehlenden Zähne der Anzahl der Implantate entspricht! Jedes implantologische Konzept benötig Pfeiler (Implantate) an nur für diese Lösung strategisch wichtigen und individuell notwendigen Positionen. Aus diesem Grunde ist die implantologische Fallplanung vor dem eigentlichen Eingriff eminent wichtig und unerlässlich. Heute stehen den Implanteuren eine Vielzahl von Planungshilfen zu Verfügung (Gipsmodelle der Kiefer, Standardröntgenbilder (OPG) , digitale Computertomographen (CT) oder Volumentomographen (DVT), die es gestatten, Kieferabschnitte zehntelmillimetergenau dreidimensional abzubilden und schlussendlich auch Softwarepakete, die mit diesen digitalen Bildinformationen am Monitor eine exakte „unblutige“ Implantatplanung erlauben. Diese Planungsdaten fließen entweder in die Erstellung einer schon sehr genauen Bohrschablone ein, mit deren Hilfe der Implanteur bei der Operation die Implantatpositionen so wie bei der Planung vorgesehen auf den Patienten übertragen kann oder diese Planungsdaten werden in hochkomplexen computerunterstützten Operationshilfen (Computer aided surgery , CAS) dazu verwendet, dem Operateur in Echtzeit während der Operation immer anzuzeigen, wo genau er seinen Implantatbohrer zu positionieren hat. Diese computervermittelte Echtzeitkontrolle des Operationsablaufs und Fortschrittes ermöglicht die bisher exaktesten, genauesten und mithin auch sichersten Zahn- Implantationen. (Robodent®-Verfahren)
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e .d t h c s ir k 9. Die Praxis Dr. Kirscht arbeitet seit Jahren mit Ihnen zusammen und empfiehlt auch ausdrücklich einen routinierten Spezialisten. Was bedeutet für Sie die Zusammenarbeit unterschiedlicher Praxen und unterschiedlicher Spezialisierungen?
Ein vielfach bewährtes Behandlungskonzept besteht in der kollegialen Kooperation von Fachleuten zum Wohle des Patienten (Mehrbehandlerkonzept), wobei Zahnarzt, Zahntechniker und MKG Chirurg ihr Fachwissen und ihre Fachkompetenz bündeln und in die implantologische Versorgung des Patienten einbringen. Das funktioniert folgendermaßen:Zusammen mit seinem Zahnarzt entscheidet sich der Patient für ein mögliches implantologisches Behandlungskonzept (festsitzender oder herausnehmbarer, implantatgetragener Zahnersatz). Mit seinem prothetischen Wissen definiert daraufhin der Zahnarzt, an welchen Positionen er Implantate benötigt, um das vom Patienten gewünschte Ziel auch sicher prothetisch umsetzen zu können. Mit dieser Information ausgestattet sucht der Patient den chirurgischen Fachmann (MKG Chirurg) auf. Dort müssen nötigenfalls Planungsunterlagen ergänzt oder neu angefertigt werden. Nach der
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Auswertung der Befunde kann der Chirurg dem Patienten mitteilen, ob die vom Zahnarzt
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gewünschte Anzahl von Implantaten und Implantatpositionen ohne weiteren Aufwand operativ umgesetzt werden kann, oder ob z. B. wegen Knochenmangels zunächst Knochen verpflanzt werden muß, um ein tragfähiges Implantatlager am gewünschten Ort zu schaffen. Zusammen mit dem Patienten bespricht der Chirurg alle notwendigen Einzelheiten der Operation, führt die Operation durch und betreut den Patienten in seiner PraxisKlinik so lange, bis das/die Implantate eingeheilt sind. Jetzt kehrt der Patient in sein gewohntes Umfeld zu seinem Zahnarzt zurück und erhält dort seinen geplanten implantatgetragenen Zahnersatz. Die notwendigen Kontrollen des Zahnersatzes nach der
Eingliederung (sog. Implantat Recall) finden ebenfalls beim Zahnarzt statt, sodaß der Kontakt zum
Für den Patienten bedeutet ein solches Vorgehen zwar den Aufwand des Ortswechsels vom Zahnarzt zum Kieferchirurgen, er gewinnt aber auf der anderen Seite die maximal mögliche Fachkompetenz bei der Realisierung seiner Implantatversorgung, was sich nicht selten auch in der Langlebigkeit des implantatgetragenen Zahnersatzes wiederspiegelt. 10. Wird das Implantat andere Zahnversorgungen mittel- oder langfristig überflüssig machen?
Nein, natürlich nicht! Nach wie vor stellt der gesunde, wohlerhaltene eigene, natürliche Zahn das optimale menschliche Kauwerkzeug dar. Zahnärzte, Zahntechniker und Kieferchirurgen können sich nur fortwährend bemühen, diesem naturgegebenen Ideal nachzueifern und Lösungen anzubieten, die der Natur nahe kommen. Der Zahnerhalt des natürlichen Zahnes ist deshalb immer noch die oberste therapeutische Pflicht des Behandlers. (Zahnarzt / Chirurg)Fehlen jedoch Zähne, so haben wir mit implantologischen Mitteln heute glücklicherweise eine millionenfach praxisbewährte Rekonstruktionstechnik zur Hand, qualifizierten Zahnersatz anzubieten. Hier gibt es auch durchaus Fallkonstellationen, wo das Implantat dem herkömmlichen Zahnersatz eindeutig überlegen ist, wenn z. B. ein einzelner Zahn fehlt, die lückenbegrenzenden natürlichen Nachbarzähne völlig gesund sind und man mit einem Implantat vermeiden kann, diese gesunden Nachbarzähne zu beschleifen, was ja bei einem konventionellen Zahnersatz durch eine Brücke zwingend notwendig ist; das Beschleifen eines gesunden Zahnes erhöht nie dessen biologische Wertigkeit, im Gegenteil, sie wird durch das Beschleifen nachhaltig herabgesetzt!Ganz zu schweigen von zahnlosen Patienten, wo die durch Implantate stabilisierte Prothese der normalen Vollprothese vor allem im Unterkiefer haushoch überlegen ist. Das Implantat ist mithin eine wichtige Ergänzung der therapeutischen Möglichkeiten, dem
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Patienten zu qualifiziertem Zahnersatz zu verhelfen. 11. Halten Implantate ewig? Sind sie unzerstörbar und pflegeleicht?
Genau wie die eigenen Zähne bedürfen Implantate einer angemessenen Pflege durch den Patienten. Dies bedeutet, dass der Implantat-Patient sich nach dem Essen sorgfältig und wirksam mit Zahnbürste und Zahnpaste die Zähne putzen soll, um zu vermeiden, dass sich bakterienhaltige Beläge auf den Zahnkronen ablagern. Werden diese Beläge nicht entfernt, dann wandern sie unter das Zahnfleisch und lösen dort eine chronische Entzündung aus, die den zahn- oder implantathaltenden Knochen langsam aber sicher auflöst. Bei einem natürlichen Zahn nennt man diese Erkrankung Parodontose, bei einem Implantat Periimplantitis. So weit darf es nicht kommen, weil durch den so ausgelösten Knochenabbau sich Zahn wie Implantat langsam, aber sicher lockern und dann am Ende herausfallen. Telefon:
Jedem Implantatpatienten sei deshalb dringend geraten, die Hinweise seines Zahnarztes zur Zahn-
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und Implantatpflege zu beachten und die regelmäßigen halb- oder vierteljährlich angebotenen zahnärztlichen Kontrollen (sog. Implantat Recall) auch wahrzunehmen.
Ist diese Pflege gewährleistet, dann können Implantate ein Leben lang halten und dem Patienten Freude bereiten. Vielen Dank für das Gespräch Herr Dr. Bonorden!
Das Gespräch wurde am 14.12.2006 in der Praxis Dr. Dr. Bonorden & Dr. Dr. Grimm geführt. Weitere Informationen auch unter der Adresse: www.praxis-bonorden.de
Commonly used for schizophrenia and bipolar Dizziness, drowsiness, weakness, upset stomach, headache, anxiety, insomnia, disorder; can be used for other conditions as Headaches, diarrhea, decreased appetite, constipation, nervousness, insomnia, restlessness, dry mouth, and unpleasant taste in the mouth; Increases the heart rate, nervousness, dizziness and elevated blood pressure; Headache, d