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Mensch, steh’ auf! Handelsblatt-Perspektiven-Kolumne 27. März 2009 Gründen Sie Ihre eigene „Good Bank“!
Finanzkrise – Wirtschaftskrise – Vertrauenskrise: Die Krise ist um uns, die Schlinge zieht
sich zu. Krisen-Overkill in den Medien. Horror-Meldungen aus der Wirtschaft.
Schicksalsschläge für die Betroffenen. Reisekosten gekappt, Fortbildungsbudgets
eingefroren, Tankkarte eingezogen. Am Ende gar arbeitslos?
Und nun? Die Verantwortlichen für die Krise rufen um Hilfe. Die international führenden
Großbanken fordern bis zu 500 Milliarden Dollar. Ah ja! Der Steuerzahler weiß Bescheid.
Die Finanzwelt möchte sich „Bad Banks“ einrichten. Was soll den das sein? Bänkchen fürs
Badezimmer? Zum Ablegen der schmutzigen Weste? Zum weiß waschen? Zum Parken der
Wert(los)papiere! Aus den Augen, aus dem Sinn. Und aus den Bilanzen. Sieht so die
Ganz sicher nicht. Sie und ich, wir können Spekulationsverluste nicht einfach irgendwo
parken, nicht an „Bad Banks“ delegieren. Wir müssen uns der Krise stellen. Wie wir das
machen sollen? Indem wir unsere Angst vor Arbeitslosigkeit bändigen, das Gefühl der Enge
ertragen, und unsere alten Autos abwracken, die ohnehin nicht mehr in die Innenstädte
Wir haben mal gehört und glauben jetzt fest daran: In Krisen werden Champions geboren.
Doch was macht einen Sieger von morgen aus? Champions postulieren nicht einfach die
„Krise als Chance“. Sie fragen sich „Was kann ich tun, damit diese Krise zur einer Chance
wird?“ Jetzt sind Macher gefragt. Keine weißen Manschetten, sondern hemdsärmelige
Anpacker. Starke Charaktere mit Ecken und Kanten.
Ein Beispiel? Uli Hoeneß ist so ein Typ. Wenn es bei den Bayern nicht rund läuft, zeigt er
seine Stärke. Er erlaubt sich keine „Bad Bank“. Er sorgt dafür, dass alle sich an die eigene
Nase fassen. Keine Ausreden, keine Fremdbeschuldigungen, kein Delegieren der
Verantwortung. Ein ungeschminkter Blick in den Spiegel. Schonungslose Analyse. Klare
Zielsetzung. Jeder konzentriert sich auf sich und seine Leistung. Deshalb ist er so
erfolgreich. Als Fußballmanager und als Unternehmer.
Wenn Sie gestärkt aus der Krise hervor gehen wollen, dann übernehmen Sie Verantwortung
– Selbstverantwortung. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihren Umgang mit der Situation.
Nehmen Sie die erzwungene Veränderung rational und emotional an. Ohne Jammern und
mit klarem Blick auf die Realität. Erst an diesem Nullpunkt der emotionalen Akzeptanz kann
sich Ihr Geist weiten und Sie werden neue, andere Wege sehen. Egal wie weit und klar Sie
sehen, gehen Sie los. Kraftvoll und überzeugt.
Schluss mit Lippenbekenntnissen, Schluss mit Rollenspielen, Schluss mit dem
Statusbewachen. Was auf Ihrer Visitenkarte steht, ist egal. Wie groß Ihr Dienstwagen ist,
auch. Schieben Sie nichts auf die lange Bank. Stehen Sie auf und gründen Sie Ihre „Good
Bank“. Ohne unnötige Kredite. Nur Sie zahlen ein, und Sie sind verantwortlich. So, genau
Mensch, steh’ auf! Handelsblatt-Perspektiven-Kolumne 24. April 2009 Machen Sie Ihr Leben einfach zur Castingshow!
Schlummert nicht in manchem Wormser Friseur ein Superstar? Oder zumindest ein Topmodel?
Die Privatsender jedenfalls überbieten sich bei der Suche nach den Besten der Besten - vom
singenden Pop-Sternchen über das dürre Nachwuchsmannequin bis zum akrobatischen
Tanzgenie. Tausende von Bewerbern kämpfen um den Logenplatz in der Zukunft. Sie kämpfen
um ihre Träume, um den Ausstieg aus der frustrierenden No-Name-Existenz. Lieber Superstar
als Friseur in Worms. Für den einen sind die Castings nur nervtötende Peepshows für
Gehirnamputierte, für den anderen ein Pflichttermin im Abendprogramm. Der Hohn der
Zuschauer und die Schmach der Presse sind den Kandidaten sicher. Trotzdem setzen sie sich
der Blamage, der Demütigung aus. Warum aber sind Castingshows erfolgreich? Warum sehen
Betrachten wir die Sache nüchtern, mit Distanz. Da haben Menschen einen Traum, ein Ziel. Die
Erfüllung dieses Traumes wird durch Castingshows ermöglicht. Die Teilnehmer fallen durch ein
gewisses Talent auf – wenn es gut läuft. Sie brauchen Durchsetzungskraft und Stressresistenz,
Siegeswillen, Mut und Selbstbewusstsein. Sie stellen sich schwierigen Aufgaben und meistern
Herausforderungen. Sie müssen eine Persönlichkeit werden, Rückgrat beweisen. Bei allem, was
sie tun, gibt es Rückmeldungen über die erbrachte Leistung. Das Feedback muss ausgehalten
und verarbeitet werden. Die Zuschauer lieben das Feedback. Viele schalten nur deshalb ein, um
sich an Dieter Bohlens und Heidi Klums kühlen Urteilen zu ergötzen. Da kommen Emotionen auf.
Der Grund liegt Auf der Hand: Ohne Rückmeldung weiß ich nicht wo ich stehe, wie ich wirke und
wie meine Leistung ankommt. War ich gut? Was kann ich optimieren? Feedback ist genau die
Resonanz die Menschen brauchen, um zu wachsen. Leider ist Feedback in unserer Kultur rar
gesät. Die Menschen sehnen sich nach Rückmeldung und junge Menschen offensichtlich ganz
besonders. Jahrelang von konfliktscheuen Eltern und harmoniesüchtigen Chefs mit falsch
verstandener Nachsicht und Inkonsequenz bedacht, suchen die jungen Mimosen Richtung und
Wir leben in einer armseligen Feedbackkultur. Schmerzhaftes wird verdrängt. Um unsere Ruhe
zu haben. Um geliebt zu werden. Eine Generation von Weicheiern wurde herangezogen und soll
nun Verantwortung übernehmen. Was folgt, sind Beschwerden und Ausreden statt Chancen und
Wissen Sie, was die meisten Menschen davon abhält erfolgreich zu sein? Sie nehmen
Rückmeldungen persönlich. Erfolgsmenschen nutzen negative Rückmeldungen als Impuls. Sie
denken darüber nach, welche Veränderung zum gewünschten Ergebnis führt. Sie beschweren
sich nicht über den Ton oder die Art der Rückmeldung. Sie wissen, ein „Nein“ heißt nicht „Nein“,
sondern „so nicht“ oder „noch nicht“ und nur in den seltensten Fällen „nie“. Erfolgsmenschen
Ehrliches, kraftvolles Feedback bekommen Sie nur, wenn Sie es innerlich wirklich wollen. Dann
liegt es an Ihnen, zu entscheiden, was Sie annehmen und umsetzen. Was nehme ich an? Was
lege ich auf Eis? Was lehne ich ab? Und was vergesse ich sofort? Wenn Sie so mit Feedback
umgehen, werden Sie sich ständig weiterentwickeln. Ganz nach dem Motto: „Steh auf und werde
Mensch, steh’ auf! Handelsblatt-Perspektiven-Kolumne 22. Mai 2009 Seien Sie mehr, als Sie scheinen – und bitte nicht umgekehrt!
Jedes künstliche Hoch wird am Ende mit einem echten Tief bezahlt. Und das Tief ist immer
größer als das Hoch je gewesen ist. Ein Beispiel: Erinnern Sie sich noch an den 7. Juli 1985, als
„unser Boris“ als jüngster Spieler Wimbledon gewann? Und 1986 und 1989 gleich noch einmal?
Was ist aus „Bum Bum Becker“ geworden? Nach der legendären „Besenkammer-Affäre mit
Samenraub“, nach Steuerhinterziehung und unternehmerischen Tiefschlägen war der Lack ab.
Oder nehmen wir Lars Windhorst, den Youngster unter den Vorzeigeunternehmern. Als
Wunderkind der New Economy hoch gejubelt, danach der freie Fall. Zwei Beispiele von vielen.
Erst völlig überhöht, dann völlig verrissen. Warum tun wir das? Warum hieven wir Menschen erst
ganz nach oben, um sie dann dumpf aufschlagen zu lassen?
Auch jetzt in der Krise stellen wir unsere Manager an den Pranger und rufen nach Werten. Weg
von der kurzfristigen Gier, hin zu nachhaltigem Wirken. Wertewandel für das Management,
andere Werte für die Politik. Doch wie sieht es mit der eigenen Umorientierung aus? Was
unterscheidet uns von den gierigen Managern, die wir gerade zur Hinrichtung führen? Wie sieht
es mit unserer eigenen Aufrichtigkeit aus?
Eine unbequeme Wahrheit ist: Wir geben mehr vor, als wir sind. Mehr Schein als Sein. Wir
kaufen Haus und Auto auf Pump und wollen Markenlogos um jeden Preis. Push ups,
Silikonimplantate, Steuerschummeleien und getunte Lebensläufe - die ganze Welt ist eine
Es ist doch ein einfaches Gesetz: Je mehr die Menschen nach Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit
rufen, desto weniger leben sie selbst diese Werte. Anstatt die Unstimmigkeiten der anderen
aufzudecken, könnten wir bei uns selbst beginnen. Uns fragen, wo wir selbst nicht wahrhaftig,
nicht authentisch, nicht mit uns selbst im Reinen sind. Wo wir unseren ganz persönlichen
Größenwahn ausleben. Wo wir uns Vorbilder suchen, weil wir selber keine sind. Der Zumwinkel
Hören wir auf, von uns selbst abzulenken und uns mit den moralischen Verwerfungen anderer zu
beschäftigen. Es nützt nichts, als Saubermann dazustehen. Was wie eine clevere Taktik
aussieht, bringt niemanden weiter. Egal, wie lange es dauert, die Wahrheit kommt immer ans
Licht. Früher oder später. Dann doch lieber früher, oder?
Wenn Sie mit einem Finger auf andere zeigen, weisen gleichzeitig drei Finger auf Sie zurück.
Und dabei müssen Sie gar nicht immer gut drauf sein, nicht immer lächeln. Sie dürfen auch
Schwäche zeigen und mal weniger perfekt sein. Traumrenditen und Traumkarrieren sind zeitlich
sehr begrenzt. Und selbst Traumpaare existieren nur für die Boulevardmedien. Sie befriedigen
die emotionale Armseeligkeit ihrer Konsumenten. Jeder, der in sich einen Anspruch auf ein
andauerndes Hoch trägt, zieht unnötige viele Tiefs in sein Leben. Drehen wir es doch einfach um.
Nicht „mehr Schein als sein“, sondern „mehr sein als Schein“. Jeder Mensch der mehr ist als er
scheint, sorgt dafür, dass in unserer Gesellschaft „Nachhaltigkeit“ vom Modewort zum
Mensch, steh’ auf! Handelsblatt-Perspektiven-Kolumne 19. Juni 2009 Gib der „German Angst“ keine Chance!
In Deutschland geht die Angst um. Gefahren lauern überall: Klimawandel, Elektrosmog,
Terroranschläge und Schweinegrippe greifen nach uns. Gerade rüstet sich eine Armee von
Zecken, um uns mit Erregern zu attackieren. Und was hatten wir für ein Glück – Sie und ich. Wir
haben Steaks gegrillt, ohne der „Bovine spongiforme Enzephalopathie“, dem Rinderwahn zu
erliegen. Die asiatische Lungenentzündung SARS und die Vogelgrippe sind an uns
vorübergezogen. Und in der Air France-Maschine haben wir Gottlob auch nicht gesessen.
Die „normale Grippe“ fordert in Deutschland zwischen 5000 und 8000 Opfer jährlich. 2005 sollen
es - laut Robert-Koch-Institut – sogar 15.000 bis 20.000 Grippetote gewesen sein. Ende Mai
dieses Jahres waren weltweit 13.398 Fälle der Mexikogrippe gemeldet - bei 100 Todesfällen. Da
wirkt die ausgerufene Pandemie der WHO fast lachhaft.
Im Alltag stellen die „realen Gefahren“ eine wirkliche Bedrohung dar. 2007 gab es in
Deutschland mehr als 8 Millionen Unfallverletzte, von denen mehr als 18.000 Menschen starben.
Menschliches Fehlverhalten war hier schuld: Unachtsamkeit, Gedankenlosigkeit und das
Überschätzen der eigenen Fähigkeiten. Viele Unfälle sind vermeidbar, ohne eine
Atemschutzmaske gegen Grippeerreger zu tragen. Achtsamkeit ist wichtig. Wohl gemerkt –
Es scheint, als könnten wir ohne sie nicht leben. Ohne unsere Angst, die typisch deutsche Angst.
„German Angst“ nennen das unsere englischsprachigen Freunde. Die Angst wird von jenen
geschürt, die daraus die meisten Vorteile ziehen. Durch Ängste werden Menschen manipuliert
und kontrolliert. Angst vor Krankheit. Angst vor Schmerzen. Angst vor Gewalt. Angst vor
Arbeitsplatzverlust. Angst vor Einsamkeit. Angst vor Ablehnung. Angst vor dem Tod. Wie Ängste
wirkungsvoll eingesetzt werden, können wir im kommenden Wahlkampf beobachten. Wetten?
Doch unsere größte Angst ist in Wahrheit die, dass wir frei sein könnten. Ein freies
Unberechtigte Ängste hemmen unseren Aktionsradius. Ja, noch schlimmer. Sie lösen genau das
aus, wovor wir Angst haben. Wer panische Angst hat, seinen Partner zu verlieren, klammert sich
so an ihn, dass dieser durch die Einengung schließlich abhaut. Doch Ängste sind etwas sehr
Menschliches. Kein Mensch ist angstfrei. Die Kunst besteht darin, sie zu erkennen und sie
anzuerkennen. Hinsehen, erkennen, annehmen und schließlich auflösen. Das ist der Königsweg
Wie Sie ihre Ängste überwinden? Ganz einfach. Sie tun genau das, wovor sie Angst haben.
Jeden Tag. Immer wieder. So lange, bis Sie es gewohnt sind, unangenehmes sofort zu erledigen.
Zu klären. Es gilt: Tue das, wovor du Angst hast, und der Tod der Angst ist sicher. Ein klärendes
Gespräch mit dem Chef, eine unangenehme Reklamation, eine prophylaktische Darmspiegelung.
Die Liste der unangenehmen Dinge ist lang. Tun Sie es einfach.
Aber Vorsicht! Wer sich seinen Ängsten stellt und sie auflöst, kann weniger manipuliert werden
und gewinnt an Freiheit. Der Preis der Freiheit ist Achtsamkeit. Die daraus entstehende Aufgabe
ist Verantwortung. Wollen Sie das wirklich?
Mensch, steh’ auf! Handelsblatt-Perspektiven-Kolumne 18. Juli 2009 Erlauben Sie sich, schlecht drauf zu sein!
Kennen Sie Prozac? Prozac ist ein Medikament mit dem Wirkstoff Fluoxetin. Das Medikament gilt
als „Glückspille“. In den USA und Großbritannien nehmen etwa 20 Millionen Konsumenten
regelmäßig diese „Glücksgarantie“ ein. Soweit ist es gekommen. Wir werfen eine Pille ein und
gleich geht’s uns besser. Woher kommt der Zwang, ständig gute Gefühle haben zu müssen?
Haben wir den natürlichen Umgang mit negativen Emotionen verlernt? Ist aus dem
verständlichen Wunsch eine zerstörerische Sucht geworden?
Wir lesen in Magazinen und Ratgebern, wie wichtig Begeisterung ist. Wir sollen gut gelaunt aus
dem Bett springen, lächelnd unseren Partner wach küssen, voll Freude quietschend die Kinder
für die Schule fertig machen und anschließend voller Tatendrang ins Büro. Dort begrüßen wir die
Kollegen mindestens so strahlend wie Barack Obama und haben für alle ein aufmunterndes
Wort. Alles Dunkle verwandeln wir sofort ins Licht.
Die Arbeit soll Spaß machen. Die Beziehung soll Spaß machen. Die Kinder sollen Spaß machen.
Das Leben soll Spaß machen. Alles soll gut tun, Schmerz soll vermieden werden. Kassiert mal
jemand eine Ablehnung, wird der Mobbing-Beauftragte gerufen. Dabei wissen wir: No pain, no
gain. Kein Schmerz, kein Gewinn. Kein Wachstum.
Vorsicht Spaßgesellschaft – wir erleben den Zwang gut drauf sein zu müssen. Flow ist das
jüngste Modewort der Gutfühlprediger. Erst bringen wir uns selbst in den Flowkanal, dann die
anderen. Gute Gefühle, gute Leistung sind garantiert. Natürlich ist Flow ein erstrebenswerter
Zustand. Doch Flow geht nur mit harter Arbeit – alles andere ist Illusion.
Gemeinhin unterstellen wir einen Zusammenhang zwischen Begeisterung und Leistung, ohne ihn
wirklich zu hinterfragen. Meine Erfahrung ist eine andere. Je größer die Begeisterung, desto
wahrscheinlicher ist ein Mangel an Kompetenz. Hohe Begeisterung - niedrige Kompetenz.
Menschen, die über viele Jahre Spitzenleistungen erbringen, glänzen weniger mit Begeisterung
als mit Leidenschaft an der Sache. Mit Freude an Ergebnissen. Erfolgsmenschen erlauben sich
kein künstliches Hoch. Denn sie wissen: Jedes künstliche Hoch wird mit einem echten Tief
Der Wunsch, ja die Forderung nach Spaß, führt in einen Teufelskreis. Denn vor allem die
anderen sollen meine Erwartungen erfüllen. Der Chef muss dafür sorgen, dass mein Arbeitsplatz
Spaß macht. Mein Partner ist für den Beziehungsspaß verantwortlich. Kommt mal ein negatives
Gefühl, bin ich verunsichert. Wie soll ich damit umgehen? Ich muss doch immer gut drauf sein.
Was stimmt nicht mit mir? Wer sich schlecht fühlt, weil er sich schlecht fühlt, fühlt sich noch
schlechter. Willkommen in der Hölle. Jetzt kann nur noch Prozac helfen. Wir haben den
natürlichen Umgang mit Schmerzen verlernt. Wir blenden sie aus wann immer es geht.
Kein Job, keine Partnerschaft, kein Kind, kein Leben kann immer nur Freude machen. Je größer
die Erwartung, umso tiefer die Enttäuschung. Es gibt viele Dinge, die haben mit Pflicht,
Pflichterfüllung und Verantwortung zu tun. Diese Worte kommen nicht gut an, beschreiben aber
“Ich schlief und träumte, das Leben sei Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich
handelte und siehe, die Pflicht war Freude“: so schreibt es der bengalische Dichter Tagore. Und
dem kann ich mich nur anschließen. Der Spaß ist nur sekundär. Entscheidend ist die Wirkung.
Bei der Arbeit, in Partnerschaften, in unserem Leben. Was zählt ist der Output – das, was am
Ende rauskommt. Und das kann dann richtig Freude bereiten. Und: Sie haben ein Recht auf
schlechte Laune, jedoch kein Recht sie an anderen auszulassen.
Mensch, steh’ auf! Handelsblatt-Perspektiven-Kolumne 11. September 2009 Worte zählen wenig. Lassen Sie sich an Ergebnissen messen!
Es ist wieder soweit. Wir sind mitten im Wahlkampf. Die Politiker übertrumpfen sich mit
Wahlversprechen. SPD-Möchtegern-Kanzler Frank-Walter Steinmeier verspricht
Vollbeschäftigung bis zum Jahr 2020. Uns allen ist klar: Vielleicht auf dem Jupiter, aber nicht in
Deutschland. CDU-Weltraumpolitiker Peter Hintze prognostiziert Peterchens Mondfahrt: „2015
weht die deutsche Flagge auf dem Mond“. Aha! Jetzt verstehe ich. Es geht gar nicht um die
Lösungen der Probleme bei uns, sondern auf den Planeten in unserem Sonnensystem. Dann
gelten Westerwelles Steuersenkungen wahrscheinlich auf dem Saturn, denn die immense
Staatsverschuldung bekommen wir damit nicht in den Griff. Die Kanzlerin will auf jeden Fall
mitfliegen und verspricht „moderatere Entlastungen“. Was immer sie damit meint. Aus
informierten Kreisen wurde bekannt, Gabriele Pauli habe die Erdumlaufbahn bereits verlassen.
Oskar Lafontaine setzt noch einen drauf. Er will auf der Venus ein Paradies für Gewerkschaften,
Hartz IV Empfänger und langhaarige Studenten erschaffen. Der NPD-Pressesprecher fühlt sich
natürlich sofort herausgefordert. Er will den Pluto „national befreien“ und schwarzrotgold
Holt uns die Sterne vom Himmel! Wahlversprechen sind wichtig. So macht sich der Wähler ein
Bild von der Absicht der Kandidaten. So kann er entscheiden, wen er wählt oder nicht wählt. Es
geht um Berechenbarkeit, Integrität und Zuverlässigkeit. Doch wir fragen uns: Sagen die Politiker,
was sie sagen müssen, um gewählt zu werden? Oder sagen Sie das, was wirklich getan werden
muss? Und wenn die Politiker uns die Wahrheit sagen würden, würden wir sie dann wählen?
Politische Lügen sind so alt wie die Welt. Auch von Hannibal sind sie überliefert. Das war der mit
den Elefanten über die Alpen. Er hat das Land jenseits der Berge so positiv beschrieben, dass
das Paradies einem dagegen kümmerlich vorkommt. Eine motivatorische Meisterleistung. Mit
einem erbärmlichen Ergebnis. Von den 37 Elefanten sind dreißig verendet, von 55.000 Soldaten
und 12.000 Reitern hat es nur die Hälfte geschafft.
Das führt uns zum Thema Glaubwürdigkeit. Wer hat in Deutschland die höchste
Glaubwürdigkeit? Richtig! Unser Kaiser Franz. Wie Udo Lattek schon sagte: "Wenn der Franz
sagt, der Ball ist eckig, dann ist es so". Das ist Glaubwürdigkeit. Glaubwürdigkeit ist ein
wunderbarer Werbeträger, den wir alle zu wenig nutzen. Meist bekommt der den größten
Applaus, der die größten Ziele heraushaut. Anerkennung für Absichterklärungen. Nicht für die
Wirkung, nicht für Ergebnisse, sondern einfach für Worte. Später folgt die Ernüchterung. Wie?
Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt. Das gilt für jeden von uns. Also erhöhen
Sie Ihre Glaubwürdigkeit. Dafür müssen Sie überzeugt sein, von dem was Sie sagen. Und das
bedeutet, Sie müssen sich intensiv damit auseinandersetzen. Weiterhin müssen Sie an sich
selber glauben. Dieser Glaube an sich selbst wird durch die Ergebnisse Ihrer Vergangenheit
genährt. Ihre Ergebnisse von früher spiegeln Ihre aktuelle Glaubwürdigkeit wieder. Alles in allem
hat Glaubwürdigkeit mit Arbeit zu tun. Mehr mit Arbeit als mit Reden. Sprechen Sie mit Ihren
Ergebnissen, mehr als mit Ihren Worten. Versprechen Sie ruhig weniger, halten Sie es aber
Mensch, steh’ auf! Handelsblatt-Perspektiven-Kolumne 16. Oktober 2009 Mehr Qualität als Quantität: Entrümpeln Sie Ihren geistigen Kleiderschrank!
Wachstum, Wachstum, Wachstum – das ist der Motor, der unsere Wirtschaft treibt. Jetzt in der Krise
sehen wir, wohin sinkendes Wachstum führt: In die Rezession, in Arbeitslosigkeit, in Angst. Daher
heißt die Devise, auch jetzt nach der Bundestagswahl: Immer weiter, immer mehr, immer schneller.
Diese "mehr-Mentalität" zeigt sich auch im Privaten. Wir wollen immer mehr als wir haben und immer
mehr als wir brauchen. Sind wir zum Wachstum verdammt? Und wo bleibt das „Immer besser“?
Die Frage ist doch nicht, ob wir Wachstum haben, sondern wohin das Wachstum führt. Wir suchen
stets ein Mehr an der Oberfläche, aber nicht in der Tiefe. Mehr oberflächliches Wissen als
tiefgründiges Wirken. Mehr Überschuss an Quantität als Überschuss an Qualität. Mir geht es nicht
um weniger Wachstum, sondern um besseres Wachstum. Eines, das hält, das Bestand hat, das in
die Zukunft investiert. Nicht nur in der Wirtschaft, sondern bei jedem von uns.
Wir haben mehr zu essen als notwendig, mehr Kleidung als wir je tragen können. Wir essen
Lammfleisch aus Neuseeland, kaufen Schnittblumen aus Afrika und trinken Mineralwasser aus
Italien. So, als bestünde Lebensqualität darin, immer mehr zu konsumieren. Mit dieser Art von
Wachstum kommen wir an unsere Grenzen. Der Ölverbrauch ist seit 1990 um 25 % gestiegen. Der
Gasverbrauch um 50 %. Der Wasserkonsum hat sich seit 1950 verdoppelt. Die Ressourcen unserer
Erde kommen an ihre Grenzen. Wir wollen immer mehr für immer weniger Geld. Bis zum Kollaps.
Genauso kommen viele Menschen mit Ihren persönlichen Ressourcen an ihre Grenzen. Gehen Sie
doch einmal an Ihren geistigen Kleiderschrank und schauen Sie, auf was Sie alles verzichten
könnten. Was Sie nicht weiterbringt und Ihnen Raum und Zeit stiehlt. Was Ihre Ressourcen
verschleißt und Ihnen Qualität raubt. Konzentrieren Sie sich nicht auf MEHR, sondern auf WENIGES,
Die Schlüsselkompetenz für bessere Ergebnisse heißt Konzentration. Konzentration bedeutet, sich
bewusst auf eine Aufgabe einzulassen. Mit Haut und Haaren. Alles, was für die Zielerreichung nicht
notwendig ist, wird ausgeblendet. Konzentration kommt vom lateinischen „concentra“ und bedeutet
„zusammen zum Mittelpunkt“. Es weist so auf das Bündeln aller verfügbaren Kräfte und Ressourcen
auf ein genau definiertes Ziel hin. Wer sich beim Handeln konzentriert, erreicht grundsätzlich mehr
als der Zerstreute – selbst wenn dieser mehr Fähigkeiten und Handlungsmöglichkeiten hat. Mit einer
geschärften Axt lässt sich ein Baum leichter fällen, als mit mehreren stumpfen Äxten. Damit Sie sich
konzentrieren können, müssen Sie genau wissen, was Sie wollen und warum. Nur dann werden Sie
alle störenden Gedanken ausblenden. Nötig dazu ist viel Disziplin, der Wille, sich nicht ablenken zu
lassen – und die Entscheidung, nicht mehrere Dinge gleichzeitig zu tun.
Machen Sie sich klar, dass mehr Wachstum nicht mehr produzieren oder mehr besitzen heißt. Nicht
die Stückzahlen entscheiden, sondern der Wert einer Ware. Der Wert Ihrer Arbeit. Der Wert Ihrer
Ressourcen, Ihrer Kompetenzen, Ihrer Konzentration. Erhöhen Sie nicht nur den Output, sondern den
Wert Ihres Tuns. Machen Sie die Dinge immer besser statt immer öfter. Und misten Sie aus, was
überflüssig ist. Verzichten Sie nicht, sondern erhöhen Sie die Qualität. Dann können Sie weniger für
mehr Geld verkaufen, Ihre Ressourcen schonen und vielleicht sogar die Welt ein kleines bisschen
besser machen. Wäre das nicht ein lohnenswerter Ansatz?
Editorial Subcutaneous furosemide in infusion (n=3).5 In a retrospective analy-sis of 43 episodes of decompensation in 32 advanced heart failure patients treated advanced heart failure: has in hospital, community or hospice set-tings by a palliative care–heart failure clinical practice run ahead of collaborative, the continuous SC infu-sion of a dose of furosemide empirically b
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